"Autohaus" - Ausgabe Nr. 3/2001
Von Dieter Radl (dieter.radl@autohaus.de)
TAUNUS-AUTO / Qualitäts-Zertifizierung fördert reibungslose Zusammenarbeit zwischen Autohaus und externem Pflegeprofi.
Win-Win-Situation
Der Wiesbadener Hauptbetrieb der TAV, in dem auch das GW-Geschäft der Gruppe konzentriert ist.
Wenn zwei Gute zusammengehn, kann etwas noch Besseres entstehn. Eine Win-Win-Situation dieser Art haben in Wiesbaden die Taunus-Auto-Verkaufs-GmbH (TAV)
und das Auto Pflege Zentrum Darmstadt (APZ) von Peter Klingenmeier geschaffen. Gemeinsames Ziel dieser Kooperation war und ist die Professionalisierung
des Pflege- und Aufbereitungsgeschäfts für Fahrzeuge der TAV.
Die teuerste Autowäsche ist die, die von einem ausgebildeten Kfz-Mechaniker gemacht wird, davon ist TAV-Serviceleiter Ralf Hauptstein überzeugt und
belegt das auch mit Zahlen: Eine Oberwäsche wurde hier früher mit sechs AW angesetzt. Das entspricht gut 60 Mark und damit sechsmal so viel, wie man
vom Markt verlangen kann. Neben der Kostenfrage gab es weitere Motive, warum man sich in der TAV vor rund drei Jahren fürs Outsourcing des Bereichs
Autopflege entschieden hat:
- Die Flexibilität, um auf unterschiedlichen Pflegebedarf im Autohaus optimal reagieren zu können;
- die Effizienz, die Aufbereitungsspezialisten in ihrem Metier an den Tag legen;
- die Professionalität, die ein umfassendes und systematisches Autopflege-Angebot ermöglicht.
GW-Aufbereitung und Fahrzeugpflege
wurden an die Klingenmeier-Gruppe
(APZ) vergeben.
Die Aktivitäten des APZ-Pflegeteams begannen in der Waschhalle und der Karosserie & Lack-Werkstatt. Schon bald aber renovierte man auf dem TAV-Betriebsgelände
eine Abstellhalle, die dann ans APZ verpachtet wurde. Hier wickelt das APZ-Team nun alle Pflegedienstleistungen ab, von der GW-Aufbereitung über die Pflege
des Firenfuhrparks bis hin zu Kundenfahrzeugen und "Pflegefällen" anderer Autohäuser. Deutlich über 2.000 Fahrzeuge werden hier pro Jahr aufbereitet.
Kosten sparen, Effizienz steigern, Markt machen
Taunus-Auto ist für Peter Klingenmeier ein so genannter Stützpunktbetrieb: Hier sind feste APZ-Teams ständig vor Ort. Stützpunktleiter Martin Brüggemann kümmert
sich um die Prozessqualität und die Einbindung seines APZ-Teams in die Autohaus-Aktivitäten. APZ agiert nicht als Subunternehmer, sondern vielmehr als Co-Unternehmer, wie
Ralf Hauptstein erläutert: "Auf Initiative des Klingenmeier-Teams hin haben wir hier spezielle Pflegepakete entwickelt, die unsere KD-Berater nun aktiv der
Kundschaft anbieten. Generell kann ich sagen: In ein Geschäftsfeld, das wir vorher weitgehend brach liegen ließen, haben wir jetzt einen ganz erfreulichen
Schwung reinbekommen."
Das APZ-Team: Die Pflegeprofis
vor der gepachteten Pflegehalle
auf dem TAV-Betriebsgelände.
Nicht Sub-, sondern Co-Unternehmer
Die Qualität dieses Co-Unternehmertums profitiert dabei von der Tatsache, dass sowohl TAV als auch APZ nach DIN ISO 9002 zertifiziert sind. Auf beiden Seiten
sind also Organisation, Prozesse und Abläufe klar definiert, können so miteinander verzahnt werden. Und man kann ständig gemeinsam an einer weiteren Optimierung
feilen. Birger Sotke, kaufmännischer Leiter bei Taunus-Auto, macht das an einem Beispiel deutlich: "Hand in Hand mit dem Klingenmeier-Team haben wir z. B.
unsere GW-Standzeiten verbessert, vor allem die Verkaufs-Vorlaufzeit Hereinnahme-Aufbereitung-Verkaufsfertig haben wir deutlich verkürzen können und dieses neue
Procedere auch EDV-technisch installiert." Ein anderes Beispiel ist der Fuhrpark: Derzeit ist man dabei, Transparenz und Effizienz der Steuerung weiter zu verbessern.
Das Reporting-System des APZ-Teams spielt dabei eine wichtige Rolle.
Co-Unternehmertum (v.l.):
Ralf Hauptstein
(TAV-Serviceleiter),
Birger Sotke
(kaufmännischer Leiter TAV),
Peter Klingenmeier
(APZ-Geschäftsführer)
und Uwe Röth
(APZ-Qualitätsbeauftragter)
Wie zwei gut synchronisierte Zahnräder arbeiten die beiden zertifizierten Partner Hand in Hand, es herrscht Transparenz in den Abläufen, alles läuft über klare
Aufträge, man verwirklicht gemeinsame Optimierungsziele. Der Kunde profitiert durch eine zuverlässige Top-Service-Qualität, auf die er bei einer
"Auf-Zuruf-Kooperation"
nicht vertrauen könnte. Aber auch die Kooperationsqualität als solche wird ständig auf den Prüfstand gestellt und weiter verbessert. Dies ist Aufgabe der drei
Qualitätsbeauftragten in der Klingenmeier-Gruppe. Einer davon ist Uwe
Röth, der die APZ-Stützpunktleiter und alle 300 Klingenmeier-Mitarbeiter ständig zu
gesamtunternehmerischem Denken und Handeln motiviert und entsprechende Strukturen forciert.
Röth: "Wenn es unserem Auftraggeber gut geht, geht es auch uns gut.
Und dazu muss jeder seinen Beitrag leisten."
Winners im Profil
TAUNUS-AUTO-VERKAUFS GMBH (TAV), WIESBADEN
- Gegründet 1929, seit 1932 Mercedes-Benz-Vertragspartner
- 1995 endet die Ära der Gründerfamilie Pätzold,die Mercedes-Benz AG - heute DaimlerChrysler AG - übernimmt die Gesellschaftsanteile
- Fünf Standorte: Wiesbaden,Mainzer Straße (Hauptbetrieb, GW-Zentrum, APZ-Stützpunkt), Schierstein (Lkw), Taunusstein, Rüdesheim, Idstein.
- Seit 1.3.2000 auch Chrysler/Jeep-Händler in Wiesbaden (Taunus-Auto-Mobile GmbH).
AUTO PFLEGE ZENTRUM GMBH & CO. KG (APZ), DARMSTADT
- Gegründet 1998 als Kompetenzzentrum der Klingenmeier-Gruppe,die seit 1983 als Aufbereiter und Pflegedienstleister für Autohäuser aktiv ist.
- Heute bundesweit in über 300 Autohäusern vertreten, 42 davon sind so genannte Stützpunktbetriebe, sozusagen kleine APZ-Kompetenzzentren.
- Die Klingenmeier-Gruppe bereitet heute per anno insgesamt über 180.000 Fahrzeuge auf.
- Das APZ ist wie die TAV nach DIN ISO 9002 zertifiziert.
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